Allgemeines zum Studium

Das Studium der Chemie hat mit der Schulchemie fast nichts mehr zu tun, denn dort bekommt man nur ein gewisses Grundwissen vermittelt. Dieses sollte man sich vor dem Studium klarmchachen. Dennoch ist ein Chemiestudium ist eine spannende Herausforderung. Wer sich für ein solches interessiert, der sollte sich jedoch vorab gut informieren, denn die Abbruchquote ist sehr hoch. Sie liegt bei bis zu 40%. Doch was sind die Gründe hierfür? Hier eine Übersicht:

Die starke Mathelast: Im Chemiestudium steckt viel Mathematik. Diese wird für viele Studienanfänger oft zur Stolperfalle. Daher sollte man bereits vor Studienbeginn seine eigenen Mathekenntnisse überprüfen und diese in einem sogenannten Brückenkurs vertiefen bzw. auffrischen. Weitere Informationen über Brückenkurse findet ihr
hier.

Gute Englischkenntnisse: Diese sind von großer Bedeutung, denn viele wissenschaftliche Texte sind fast ausschließlich auf Englisch.

Eingeschränkte Freizeit: Ein Studium in Chemie entspricht einem Vollzeitjob. Die Studenten sind rund 45 bis 50 Stunden pro Woche voll eingespannt. Neben Vorlesungen, Seminaren, Experimenten, Vorbereitungen, Nachbereitungen und Praktika müssen diese Studenten auch Übungen absolvieren und Protokolle schreiben. In der vorlesungsfreien Zeit finden auch oftmals Blockpraktika statt. An einigen Universitäten. Wer sich allerdings selber motivieren kann und sich seine Zeit gut einteilt, für den ist auch dieses Arbeitspensum machbar.

Frustration: Das Wort Experiment kommt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie Probe, Prüfung und Beweis. Dies deutet darauf hin, dass es durchaus passieren kann, dass ein Experiment nicht gelingt und mehrmals wiederholt werden muss. Dies kann äußerst frustrierend sein. Das sollte es aber nicht, denn das ist ein ganz normaler Prozess. Daher muss man eine gute Frustrationstoleranz mitbringen, denn nicht immer klappt alles auf Anhieb!

Wer sich hiervon jedoch nicht abschrecken lässt, Spaß am Studienfach, Gewissenhaftigkeit, eiserne Ausdauer und ein wissenschaftliches Grundverständnis mitbringt, für den kann das Studium zu einem aufregenden Abenteuer, aus einer Mischung von theoretischer und praktischer Arbeit werden.

Ein Chemiestudium wird nie langweilig, denn es kann unterschiedliche Schwerpunkte haben. Diese variieren von beispielsweise Biochemie, Angewandte Chemie über Chemietechnik etc.
Doch wie ist ein Chemiestudium eigentlich aufgebaut?
Die ersten Semester sind jedoch vom Inhalt her weitgehend gleich. Grundsätzlich lassen diese sich wie folgt zusammenfassen:

  • Allgemeine Chemie
  • Physikalische Chemie
  • Anorganische Chemie
  • Organische Chemie
  • Analytische Chemie
  • Mikrobiologie
  • Zellbiologie
  • Physik
  • Mathematik

Ab dem dritten Jahr fangen die Bachelorstudenten an, Schwerpunkte in ihrem Studium zu setzen. Wer also genau wissen möchte, wie sein Studium im Detail aufgebaut ist, der kann sich auf der Webseite seiner Wunschuniversität kundig machen, oder sich an die Studienberatung der Fakultät wenden.

Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass die Studenten gerade in den ersten Semestern rund die Hälfte ihrer Wochenstunden im Labor verbringen. Hier lernen sie vor allem die Geräte und die auf sie zukommenden Arbeitsabläufe kennen. In späteren Semestern werden dann im Labor umfangreiche Studien und Analysen vorgenommen, die wissenschaftlich ausgearbeitet und interpretiert werden. Die Studierenden halten ihre Ergebnisse dann in sogenannten „Protokollen“ ausführlich festhalten. Anschließend werden diese von den Professoren benotet. Neben der Praxis im Labor gibt es natürlich noch die theoretische Seite, die Vorlesungen. In diesen werden wichtige Inhalte vermittelt, die die Studenten dann in späteren Experimenten praktisch anwenden können.

Zulassungsbeschränkungen für das Studium der Chemie gibt es nur an wenigen Hochschulen, in der Regel kann man sich mit seinem Abiturzeugnis direkt bei seiner Wunschuniversität bewerben. Eine genaue Übersicht, der Zulassungsbeschränkungen für das Jahr 2012/13 findet ihr hier.

Mit dem neuen Bachelor-Studiengang Chemie erhält die oder der Studierende den ersten berufsqualifizierenden Abschluss bereits nach 6 Semestern. Das Master-Studium umfasst insgesamt 4 Semester und vertieft die während des Bachelorstudium erlernten Kenntnisse.

Tipp: Wem direkte Erfahrungen wichtig sind, der sollte sich mit Studierenden höherer Semester in Verbindung setzen. Dies kann man, indem man die Fachschaft der jeweiligen Universität kontaktiert.